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FDP fragt an: Klotzen statt kleckern? – Hessen Mobil knallt Betonklötze vor Wormser Baudenkmal

Da staunt der kulturhistorisch interessierte Besucher nicht schlecht, wenn er die Wormser Rheinbrücke derzeit besichtigt. Denn seit einigen Tagen „zieren“ dieselbige sechs klobige Betonklötze. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man dann noch in jedem grauen Quader einen neu gepflanzten Baum samt Stützgerüst.

Einmal davon abgesehen, dass dieses zweifelhafte Ensemble das herausragende Wormser Denkmal verschandelt – namhafte Wormser Historiker trauten ihren Augen nicht, als sie sich diesen Frevel ansehen mussten – es vernichtet ganz nebenbei auch bis zu 30 Parkplätze.

Nun fragt sich die Wormser FDP-Fraktion: Wie konnte eine solche Denkmalverschandelung an der Wormser Denkmalpflegebehörde eventuell vorbei oder schlimmer noch mit deren Zustimmung durchgeführt werden? Den mündlichen Aussagen zur Folge scheint man allerdings dort auch nicht genau zu wissen, wie der Frevel zustande kam. Eine offizielle Anfrage oder Mitteilung, um die untere Denkmalpflegebehörde zumindest „ins Benehmen zu setzten“, soll bis heute nicht eingegangen sein. Auch andere Wormser Ämter, die in solchen Fällen zumindest informiert werden sollten, sind scheinbar ahnungslos.

Denn es handelt sich ja hier nicht um ein „Allerweltsbauwerk“! Gerade vor einem halben Jahr erhielt die Brücke die besondere Auszeichnung „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“. Dies wurde seinerzeit auch mit einer gut besuchten Enthüllungsfeier und mit Ansprachen von Oberbürgermeister Kessel und  namhaften Persönlichkeiten gewürdigt. Eine entsprechende Tafel an einem Brückenpfeiler weist auf diese Besonderheit hin. Mit diesem Titel gehört die Wormser Rheinbrücke jetzt zu den ca. 30 historischen Wahrzeichen dieser Art in Deutschland. Sie befindet sich damit in guter Gesellschaft von z.B. dem Alten Hamburger Elbtunnel oder dem Stuttgarter Fernsehturm.

Daher wird FDP-Mann Alfred Koch in der nächsten Sitzung des Stadtrats eine entsprechende Anfrage an Oberbürgermeister Kessel stellen. Es muss unbedingt geklärt werden, wie angeblich der hessische Mobilitätsdienstleister „Hessen Mobil“ diese scheinbare Nacht- und Nebelaktion durchführen konnte, ohne dass die Wormser hinreichend informiert wurden.

Ebenso soll Auskunft darüber erteilt werden, warum bis zu dreißig Parkplätz dafür quasi platt gemacht wurden? Denn diese werden bei Veranstaltungen rund um den Festplatz dringend benötigt. Auch im Rahmen von „Park & Ride“-Angeboten bei innerstädtischen Events und evtl. zur Entlastung des Verkehrs in das Wormser Naherholungsgebiet „Bürgerweide“, sind diese Parkflächen – insbesondere für Besucher von außerhalb – äußerst wichtig.

Worms investiert viel Geld in die Tourismusförderung. Und das ist auch gut so! Aber das macht nur Sinn, wenn Touristen unsere Stadt ob unserer hervorragenden Denkmäler auch besuchen und dafür auch entsprechende Parkflächen finden. Daher dürfen wir solche unqualifizierten Beeinträchtigungen unserer Kulturgüter und die sinnlose Vernichtung von Parkraum nicht zulassen!


26. März 2023

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