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Wie wettbewerbsfähig bleiben? – Michael Kundel spricht bei Offenem FDP-Stammtisch über Wirtschaft

WORMS – Als Gastredner des „Offenen Politischen Advents-Stammtischs“ der Wormser FDP hatte Heinrich Hofmann vom Kreisverband der Liberalen Michael Kundel, Vorstandsvorsitzender der Renolit SE und Vizepräsident der IHK Rheinhessen, gewinnen können. Dieser sprach im Restaurant „Die Pfälzer“ zum Thema „Wirtschaftsstandort im Wettbewerb“.

Die Stammtische der Wormser FDP haben ihren eigenen Reiz. Zum Einen sind es die im Wechsel wiederkehrenden gemütlichen Lokalitäten, zum Anderen versteht es der Kreis- und Fraktionsvorsitzende im Wormser Stadtrat, Dr. Jürgen Neureuther, durch die Themenauswahl bleibende Akzente zu setzen. Durch die gute Vernetzung in die Landes- und Bundespolitik gelingt es immer wieder, hochkarätige Redner nach Worms einzuladen. So waren in diesem Jahr unter anderem schon Schatzmeister Hermann Otto Solms, Dr. Volker Wissing, Generalsekretärin Nicola Beer und Rainer Brüderle zu Gast. Zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Worms sei eine intakte Infrastruktur die Grundlage, sagte Neureuther zur Begrüßung und legte sogleich den Finger in die Wunde: Das Nadelöhr Rosengarten, ehemals vierspurig geplant, ende „im Spargelacker.“

Die Gewerbesteuer A und B nicht weiter zu erhöhen, sei im Hinblick auf den Steuerwettbewerb mit Grünstadt und Osthofen richtig, befand der Kommunalpolitiker, bevor er den Stab an Michael Kundel weiter reichte.

Unstete Rahmenbedingungen

Mit dem Vorstandsvorsitzenden der international tätigen Renolit SE hatte die FDP einen versierten Insider eingeladen, der seine internationalen wie regionalen Erfahrungen in seinen Vortrag einbrachte. Wie kann man trotz unsteter Rahmenbedingungen (Abkehr vom Freihandel durch die USA, Brexit etc.) und digitalen Veränderungen wettbewerbsfähig bleiben? Kundel plädierte für „kein weiter so“, sondern blickte mit den vier Forderungs-Thesen „Aus- und Weiterbildung“, „Energie“, „Digitalisierung“ und „Industrie-Akzeptanz“ in die Zukunft.

Als rohstoffarmes Land müsse Deutschland „in die Köpfe“ investieren. Er hob hierbei das duale Ausbildungssystem hervor; kritisierte den hohen Akademisierungsgrad mit 30 Prozent Studienabbrechern und lobte die Wormser Bildungspartnerschaft „Betrieb – Schule“. Die Digitalisierung mit sinnvoller Vernetzung bringe „massive Veränderungen in die Unternehmen“. Beispiel: 3-D-Drucktechnik, die herkömmliche Lagerhaltung völlig verändere. Die „emotionale Akzeptanz“, das Vertrauen in Prozesse der Industrie schließlich betrage unter 50 Prozent, zeigten Auswertungen.

In Worms sei man jedoch gut aufgestellt. Produkte „Made in Worms“ gingen in alle Welt; der Anteil am Export der Chemieund Kunststoff verarbeitenden Unternehmen liege bei 70 Prozent. Kundel empfahl, im Hinblick auf die Hochschule Worms, die vorhandene Kompetenz in Wirtschafts-Informatik zu nutzen.

Quelle: Wormser Wochenblatt


22. Dezember 2017

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