Wormser FDP feiert Sommerfest
WORMS – Noch 80 Tage bis zur Bundestagswahl: Angesichts dieses Termins herrschte Aufbruchstimmung beim Sommerfest der FDP im schönen Ambiente des Weinguts Sandwiese. Gastgeber Dr. Jürgen Neureuther nahm die letzte Wahl in Hessen, bei der die Liberalen allein in Lampertheim 15 Prozent erreicht hatten, als Ansporn für den eigenen Wahlkampf. Er ging auf spezielle Wormser Probleme ein wie den Zustand der Fachsäle im Gauß-Gymnasium, den Pfiffligheimer Bahnübergang und die Sanierung des Parkhauses Ludwigsplatz und prangerte dann auf Bundesebene „die nicht stattgefundene Entlastung des Mittelstands und der Steuerzahler“ an.
Auch dieses Mal war es dem Kreisvorsitzenden gelungen, zwei prominente Redner für das Sommerfest zu gewinnen: Manuel Höferlin, den Spitzenkandidaten der FDP Rheinland-Pfalz, und die Generalsekretärin der FDP und Spitzenkandidatin der hessischen Liberalen, Nicola Beer, die, so Neureuther, „maßgeblichen Anteil am Comeback der Freien Demokraten hat“.
Höferlin kritisierte das Wahlprogramm der CDU/CSU, die alles so machen wolle wie bisher, und die Schlagworte der SPD von der sozialen Gerechtigkeit. „Wir wollen einen Staat, der Bedürftigen hilft, und keinen Staat, der aus Bedürftigen besteht“, rief er zu Zukunftsoptimismus auf.
Ein besonderes Anliegen war ihm die Digitalisierung auf allen Ebenen, um den Anschluss an die Weltspitze nicht zu verlieren. Auch das Thema Sicherheit und Bürgerfreiheit brachte er aufs Tapet: Keine neuen Gesetze, dafür aber eine wirkungsvolle Umsetzung der bestehenden wolle man. Als sehr wichtig nannte er auch, jungen Menschen schon früh die Tür zur Selbständigkeit zu öffnen. „Der Staat soll nur die Leitplanken setzen, eine Nanny brauchen wir nicht.“ Schließlich kündigte Höferlin eine klare Linie für den Wahlkampf an. „Wir kämpfen, um gewählt zu werden, nicht um koalitionsfähig zu sein“, sagte er. „Wir werden keine Abstriche machen.“
„Freiheit und Verantwortung zusammenbringen“
Große Zukunftsbilder entwarf danach Nicola Beer. Viele tief greifende Veränderungsprozesse stünden bevor: „Das können wir nicht verhindern, aber wir können die Spielregeln gestalten.“ Wie Höferlin beschwor sie „die Kraft, die in den Menschen liegt“. Man müsse sie aber auch machen lassen und nicht ständig staatlich reglementieren. „Wir sind die Einzigen, die Freiheit und Verantwortung zusammenbringen“, stellte sie fest. „Wer etwas leistet, muss besser dastehen als der, der sich zurücklehnt.“ Beer forderte auch „die weltbeste Bildung“ sowie die Schaffung moderner innovativer Arbeitsplätze, auch in den Flächen, damit die Menschen dort arbeiten könnten, wo sie ihre Wurzeln haben. Das werde sich auch positiv auf Mieten und Verkehr auswirken.
Was die Flüchtlinge betrifft, so sprach sich die Generalsekretärin unter anderem für eine Stärkung der europäischen Grenzschutzpolizei Frontex, ein „solides europäisches Einwanderungsgesetz“ und den Stopp der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aus. Für die Wahl rechnet sie sich gute Prognosen aus. Schließlich habe die FDP in diesem Jahr bereits 6000 neue Mitglieder gewonnen, damit sei die Zahl auf 58000 gestiegen. Ob in der Regierung oder in der Opposition, für die Liberale ist gewiss: „Wir werden die kritische Masse sein, die das Schwungrad antreibt.“
Quelle: Wormser Zeitung
Eine Bildergalerie des Sommerfests finden Sie beim Nibelungen-Kurier. Einen weiteren Pressebericht stellt das Wormser Wochenblatt zur Verfügung: Wormser Wochenblatt.
15. Juli 2017